Drei Meisterschaftspartien wurden im 2016 absolviert. In jedem ging der FCL als Verlierer vom Platz. Für den gewieften FCL-Anhänger kam dieser Fehlstart allerdings wenig überraschend. Er war gar vorhersehbar. Nicht infolge der vieldiskutierten Personalrochaden der letzten Wochen, sondern aufgrund des neuen Kalenderjahres, 2016 – einem geraden. “Das liegt halt am geraden Jahr”, hallt es bereits wieder durch on- und offline Diskussionen. Die Fans sind sich einig: Alles neu macht einmal mehr macht nicht der Mai, sondern der Winter. Und obwohl am alljährlichen Trend-Bruch zuletzt auch die beiden Fussballer May (Stevie) bzw. Winter (Adi) ihren Anteil hatten, meint der FCL-Fan damit simpel und einfach die Jahreszeit. Wie oft in den letzten Jahren zeigte der FCL im Frühjahr ein komplett neues Gesicht, reiht Sieg an Sieg (ungerades Jahr), wo vorher noch Niederlagen und Frust (gerades Jahr) zur Tagesordnung gehörten. Gefühlt immer, wenn die Hinrunde dagegen (fast) herbstmeisterlich abgeschlossen wurde, folgte eine verkorkste Rückrunde und der FCL konnte sich nur noch mit Ach und Krach in den europäischen Rängen halten.
Wir wollten genau wissen, was es mit diesem Mythos der geraden und ungeraden Jahre auf sich hat. Liegen die Gründe für einen erfolgreichen FCL wirklich auf der Parität des Kalenderjahres? Wir haben alle Meisterschaftspartien der jüngeren NLA-Vergangenheit (seit 2009) unter die Lupe genommen. Die Statistik zeigt: Keine Regel ohne Ausnahme. Das erfolgreichste Jahr war nämlich ein gerades, 2010. Nun gut, dieser Erfolg wurde vom gesamten blau-weissen Anhang ja schliesslich auch ein Jahrzehnt lang herbeigesungen. Ab 2011 war aber jedes ungerade Jahr erfolgsträchtiger, als sein gerades Vorgänger- und Nachfolgerjahr. Es zeigt sich zudem, dass sich dieser Trend immer mehr verstärkt: Während die ungeraden Jahren immer erfolgreicher werden (53, 46, 57, 60 Punkte), werden die geraden Jahre immer schlechter (62, 41, 32 Punkte). 2015 bzw. 2013 holten man jeweils fast doppelt so viele Punkte wie im geraden 2014. Man kann Fringer (zu recht oder nicht) vieles vorwerfen. Eines aber hat er als einziger geschafft: Den FCL in einem geraden Kalenderjahr nicht nur vom totalen Absturz zu bewahren, sondern zum Erfolg zu führen. Möge es ihm doch bitte einer nachmachen. Wenn nicht in diesem Jahr, dann doch in möglichst naher Zukunft.
Oder wir fokussieren uns effektiv auf 2022 – und hoffen, dass die Schweizer Liga infolge der “Winter-WM” in Qatar ebenfalls zur – beispielsweise in nordischen Ländern üblichen – Sommersaison über geht. Die Meisterschaft also im selben Kalenderjahr startet, wie sie endet. Triumph- und Desasterjahre würden sich nicht mehr glätten. Unsere Chance auf den Meistertitel! Doch hierbei müssen wir leider auch noch mit einem zweiten Mythos aufräumen. Auch wenn die vergangenen, sehr erfolgreichen, ungeraden Jahre als Kalenderjahr-Meisterschaft betrachtet würden, stünde der FCL nie zuoberst. Dem Liga-Dominator FC Basel mag Luzern – punktemässig – nicht eimal in ungeraden Jahren das Wasser reichen. 2015 beispielsweise, hätte der Rückstand zum Ende des Jahres trotz allem deren 21 Punkte betragen…
Kalenderjahr | Siege | Niederlage | Unentschieden | geholte Punkte |
---|---|---|---|---|
2009 | 14 | 12 | 11 | 53 |
2010 | 18 | 10 | 8 | 62 |
2011 | 13 | 16 | 7 | 46 |
2012 | 9 | 11 | 14 | 41 |
2013 | 15 | 9 | 12 | 57 |
2014 | 8 | 20 | 8 | 32 |
2015 | 17 | 10 | 9 | 60 |
Kalenderjahrvergleich FCL v FCB
Kalenderjahr | Punkte FCL | Punkte FCB |
---|---|---|
2010 | 62 | 78 |
2011 | 46 | 79 |
2013 | 57 | 72 |
2015 | 60 | 81 |