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FCL-Fans ausser Rand und Band

Erneut beschämende Neuigkeiten rund um den Luzerner Fussball-Anhang. Gestern veröffentlichte die Swiss Football League die aktuelle „Fair-Play-Trophy“-Rangliste der Nationalliga A. Die Statistik beinhalten auch das Verhalten der Zuschauer. Dabei zeigt sich: Die Fans des FC Luzern sind in der Saison 2015/16 bislang am negativsten aufgefallen! Von allen zusammen!

Welches ist die Chaoten-Hochburg im Schweizer Fussball? Klar doch, Basel! Denkste, weit gefehlt. Zürich oder St.Gallen? Was für Mauerblümchen. Selbst in Thun: Heile Welt. Denn: Im Herzen der Schweiz haben sich die unsäglichsten und schlimmsten Querulanten eingenistet. Am Ufer des Vierwaldstättersees, in Luzern. So wunderschön die Idylle im schmucken Städtchen am Fusse des Pilatus mit seiner weltberühmten Holzbrücke, so grausam-schrecklich zeigt sich die Leuchtenstadt an Fussball-Wochenenden. Was zwar alle eh schon immer wussten und die ständig steigenden Sicherheitskosten sowie die kaputten Extrazüge und heulenden Polizeisirenen uns regelmässig in Erinnerung rufen, belegt nun auch eine Statistik. Ironie des Schicksals, es ist dies die sogenannte „Fair-Play-Trophy“.

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Die Spalte „D“ verrät, wie die Schiedsrichter-Inspizienten das Verhalten des Publikums beurteilten. Die Skala reicht von „gut“ (0.25 Bonuspunkte, die vom Total abgezogen werden) über „normal“ (0 Punkte) bis „schlecht“ (0.25 Strafpunkte, die aufgerechnet werden) pro Match. Je höher der Wert, desto öfter wird das Verhalten als negativ eingestuft. Nach 12 Spieltagen haben die FCL-Fans bereits 1.5 Strafpunkte auf dem Konto. Zum Vergleich: Das sind doppelt so viele, wie den berüchtigten Fanatikern aus Basel (die ständig alles zusammenschlagen) aufgebrummt wurden. Und fünfmal mehr als bei den Fans des BSC Young Boys (die wohl auch viel zusammenschlagen) zu Buche steht. Alle anderen Fankurven stehen gar positiv da, erhalten insgesamt Bonus- anstatt Malus-Bewertungen.

In Luzern ist es also am allerschlimmsten. In mindestens 6 von 12 Partien wurde den blauweissen Anhängern in dieser Saison schon „schlechtes Verhalten“ attestiert. Im Minimum in jedem zweiten Match also. Das sind über 50 Prozent! Oder anders gesagt: In der Mehrheit der Spiele können die FCL-Fans sich nicht einmal „normal“ verhalten, geschweige denn „gut“! Erschreckend!

Die Probleme laufen beim FCL aus dem Ruder

Die „Fans“ färben in dieser Vorrunde gar auf die Mannschaft ab. Dario Lezcano, einer der Lieblinge des Luzerner Publikums, liess sich in Runde 8 zu einer unglaublichen Tat verführen, kopfnusste Schiedsrichter Fedayi San windelweich, kassierte dafür 8 Spielsperren und bescherte dem FCL so 5.25 Strafpunkte (5 für die rote Karte, 0.25 für schlechtes Verhalten der Spieler gegenüber Unparteiischen). Trainer Babbel wurde auf die Tribüne verwiesen, kriegte ebenfalls ein Spielfeld-Verbot. Ist das noch Fussball?

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Lachende Kinder und fröhlich-fahnenschwenkende Väter – Bilder wie dieses gaukeln uns eine friedliche Fussballwelt vor. Doch: Der Schein trügt. Hinter den grinsenden Fratzen versteckt sich die wahrhafte Boshaftigkeit. FCL-Fans sind die mit Abstand unfairsten der Liga.

 

Fans, die durchdrehen. Spieler, die Schiedsrichter attackieren. Und Trainer, die in fremdländischen Sprachen rummotzen, bis sie verbannt werden müssen. Beim FCL geht’s drunter und drüber. Und keiner tut was. Wer – oder was – kann uns, den einzig Anständigen, jetzt noch helfen? Das nächste Hooligan-Konkordat? Oder das übernächste Konkordat? Die Luzerner Pfader-Zeitung – welche, notabene, der Öffentlichkeit vorliegende Fakten wieder einmal verheimlicht, anstatt den Skandal zu thematisieren? Walter Stierli vielleicht? Superman? Glubschi? Das 5. Konkordat? Die SVP? Keiner weiss es. Keiner getraut sich, aufzustehen und dagegen vorzugehen.

Keiner? Wohlschon. Aber Keine? Weit gefehlt! Ein Hoffnungsschimmer funkelt in diesen dunklen Stunden doch noch am Horizont: Ida Glanzmann („Für eine volksnahe Politik mit realisierbaren Lösungen!“) wurde vergangenen Sonntag für weitere vier Jahre in den Nationalrat gewählt. Ein Hoffnungssegen für alle fussballchaotisch arggebeutelten Seelen vom Entlebuch bis ins Seetal, denen Wochenende für Wochenende in Hauseingänge gepinkelt und Velos als Wurfgeschosse für Ausschreitungen gemuggt werden! Wir sind uns eigentlich todsicher, dass die unbeugsame Kämpferin gegen die „Unter-72-Stunden-Inhaftierung“ und die sonstigen fussballfanspezifischen Kuscheljustizregelungen – endlich – eine Lösung für dieses Problem findet!

Vorerst bleibt „Fairplay“ bei Spielen des FCL aber ein Fremdwort. Joseph Blatter würde sich in seinem FIFA-Grabe drehen. Gleich mehrmals. Gute Nacht.

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112 Kommentare

  1. says:

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